Vielen kommt beim Begriff Siebdruck oder Serigraphie unweigerlich der Künstler Andy Warhol mit seinen bunten Campbell-Suppendosen oder den Marilyn-Monroe-Porträts in den Sinn. Andy Warhol war wohl einer der bekanntesten Vertreter und Mitbegründer der Pop-Art-Bewegung, die stark von der Populärkultur geprägt war und bracht dadurch auch den Siebdruck zu erhöhtem Ansehen. Vor allem in den USA setzte sich der Kunstsiebdruck schnell durch, weshalb dort viele Künstler*innen aus diesem Bereich beheimatet sind.

Ein weiterer bekannter Name im Kunstsiebdruck ist Roy Lichtenstein, ebenfalls ein US-amerikanischer Pop-Art Künstler. Der Serigraphie-Künstler Roy Lichtenstein ist bekannt für seine satten Farben, seine comic-artigen Figuren und den groben Punktraster (Benday Dots). Noch heute ist der Künstler eine Stilikone, was in der großen Nachfrage nach Siebdrucken im Stil von Roy Lichtenstein deutlich wird. Gemeint ist dabei meist ein Siebdruck mit dem charakteristischen Punktraster und besonders satten Farben.

Aber nicht nur in der Pop-Art, auch in der ähnlich klingenden Kunstströmung der Op-Art (optische Kunst), ist der Siebdruck seit jeher weit verbreitet. Charakteristisch für die Stilrichtung Op-Art sind die irritierenden optischen Effekte, die mithilfe von präziser abstrakter Formmuster und geometrischer Farbfiguren beim Betrachter ausgelöst werden. Künstler wie Victor Vasarely bedienten sich dem Siebdruck für die Umsetzung der Werke, da dieser einen besonders satten und präzisen Farbauftrag ermöglicht.

Zeitgenössische Künstler*innen wie Damien Hirst, John Baldessari, Bridget Riley oder Urs Firscher schätzen auch heute noch die Möglichkeiten des Siebdrucks. Im Kunstsiebdruck sind nicht nur ein satter Farbauftrag, sondern auch ein geschichteter Farbaufbau, der Einsatz von Sonderfarben und Effektlacken und eine immense Vielfalt Materialien bis zum XXL-Format möglich.